Kronološki aspekti hrvatske integriranosti u srednjovjekovnoj Europi
Na temelju pojedinih epigrafičkih spomenika i diplomatičkih izvora pisanih latinskim jezikom (zaključno sa 14. stoljećem), kao i onih pisanih hrvatskim jezikom (s određenim primjesama staroslavenskoga/crkvenoslavenskoga) na glagoljici i hrvatskoj ćirilici (zaključno sa 15. stoljećem), autor raspravl...
Permalink: | http://skupni.nsk.hr/Record/ffzg.KOHA-OAI-FFZG:306686/Details |
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Matična publikacija: |
Historijski zbornik 58 (2005), str. 39-52 |
Glavni autor: | Galović, Tomislav (-) |
Vrsta građe: | Članak |
Jezik: | hrv |
LEADER | 08422naa a2200241uu 4500 | ||
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246 | 3 | |i Naslov na engleskom: |a The Chronolgical Aspects of Croatian Integration in Medieval Europe | |
300 | |a 39-52 |f str. | ||
363 | |a 58 |i 2005 | ||
500 | |a Zusammenfassung: Chronologische Aspekte der Integration Kroatiens ins mittelalterliche Europa - Aufgrund einzelner lateinsprachiger epigraphischer und diplomatischer (abschliessend mit dem 14. Jh.) sowie gleichartiger kroatischsprachiger (mit bestimmten Einschlägen des Altslawischen/Altkirchenslawischen), in glagolitischer bzw. kroatisch-kyrillischer Schrift verfassten Quellen (abschliessend mit dem 15. Jh.) versucht der Autor in einer Abhandlung von der darin verwendeten Chronologie, den chronologischen Einfluss der ersterwähnten Urkunden auf die Letzteren festzustellen. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Ären verwendet. Studien haben ergeben, dass die Aufzeichnung von Daten nach der christlichen Ära schon früh ins mittelalterliche Kroatien und Dalmatien eingedrungen war. Erste Belege, die dafür sprechen, stammen bereits aus dem 9. Jh. Während sie in der ältesten kroatischen Urkunde – der von Fürst Trpimir – noch nicht zu finden ist, ist die christliche Zeitrechnung vor und nach Christi Geburt in der Urkunde von Muncimir aus dem Jahr 892 direkt bezeugt. Weitere Zeugnisse für die christliche Ära im kroatischen Frühmittelalter findet man in der Inschrift von Fürst Branimir aus dem Jahr 888 sowie an der Grabinschrift der kroatischen Königin Jelena aus dem Jahr 976. Das Epitaph stellt im chronologischen Sinne eine wahre Fundgrube dar für historische Daten und Datierungsarten (christliche Ära, römischer Kalender, Solarkennzeichen, Indiktionen, Konkurrenten und Epakten). Die progressive Angabe von Monatstagen, die sonst schon seit dem 6. Jh. im abendländischen Europa im Gebrauch war, kommt dann auch seit dem 10. Jh. im kroatischen Raum neben dem römischen Kalender auf. Die Ursache für eine so frühe Aufnahme der christlichen Ära in die Inschriften sowie das diplomatische Material Kroatiens kann dem Einfluss der Franken zugeschrieben werden, deren Reich ja das Kerngebiet dieser Praxis war. Die christliche Ära wurde jedoch schon damals in glagolitischen Urkunden eingesetzt, wie z. B. in der Urkunde des “ berühmten” Dragoslav vom 1. Januar 1100 belegt. Für die chronologische Forschung des kroatischen Mittelalters ist auch die Inschrift des kroatisch-ungarischen Königs Kolomanus am Glockenturm der Marienkirche in Zadar (1105) sowie das Epitaph der benediktischen Äbtissin Vekenega (1111) von grosser Bedeutung. Das letztere Denkmal kann übrigens als literarische Leistung eines uns unbekannten Dichters bewertet werden und hebt sich auch sonst durch seine dreifache Datierung von normalen Datierungsformeln deutlich ab. Auch wenn der kroatische Raum, wie bereits erwähnt, die christliche Ära der Vermittlerrolle der Franken zu verdanken hatte, hat die Weiterentwicklung der altkroatischen Urkunde, ihrer Datierungsformel, eine andere Richtung genommen. In den folgenden Jahrhunderten ist sie nämlich, vor allem in Dalmatien, von der Praxis der gegenüberliegenden Apenninenhalbinsel stark beeinflusst worden. Dafür gibt es zahlreiche Gründe: geographische Nähe, Wirken lateinischer Notare von der adriatischen Westküste in kroatischen Städten, der Einfluss von Kirche und Politik etc. Hinzukommt die Tatsache, die ausschlaggebend gewesen sein dürfte, dass Dalmatien seit dem XIII. Jh. der Sphäre des erneuerten römischen Rechts angehörte (allerdings in Anlehnung an das kroatische und kroatisch-ungarische Stammesrecht). In kroatischen lateinsprachigen Urkunden wurde der Jahresanfang auf mehrere Arten und Weisen bzw. in mehreren Stilen gezählt: stilus byzantinus (1. September), stilus nativitatis (25. Dezember), stilus incarnationis (25. März), stilus circumcisionis (1. Januar) sowie mos venetus (1. März). Monatstage wurden wiederum nach 3 Datierungstypen aufgezeichnet: nach der römischen Art (mos Romanus), der bolognesischen Art (mos Bononiensis) und progressiv. Im mittelalterlichen Slawonien datierte man jedoch in der Regel nach Festtagen und Heiligenfesten. Wie gross der Einfluss der Datierung lateinsprachiger Urkunden auf die Datierungsform glagolitischer und kyrillischer Denkmäler war, kann anhand mehrerer derartiger diplomatischer und rechtlicher Quellen festgestellt werden: die Urkunde von Povalja, kyrillisch verfasst mit Datierungen aus den Jahren 1184 und 1250 ; die zweisprachige Urkunde des bosnischen Banus Kulin aus dem Jahr 1189, in der der Stadt Dubrovnik Handelsprivilegien eingeräumt wurden ; das Gesetz von Vinodol ; die Grenzbegehungsurkunde von Istrien ; das Statut von Poljice. Die christliche und imperiale Ära, der Monat und Tag, das Kontrollkennzeichen (Indiktion) – all diese Elemente sind sowohl im lateinischen als auch im glagolitischen diplomatischen Material enthalten. Let od Hr(sto)va rojstva .č. r. na prvi dan jenara will so nichts anderes heissen als Anno a natiuitate Domini millesimo centesimo, primo die mensis Ianuarii. Im Wort indictio (glagolitisch als и н д и к ц и о н belegt) zeigt sich ebenfalls der mehr als nur symbolische, direkte Einfluss eines Datierungselements der lateinischen Urkunde auf das glagolitische Dokument. Zusammen mit der gleichartigen Tafel von Valun liefern die oben genannten Quellen ein vielsagendes Beispiel für das Zusammenleben von kroatischer und lateinischer Sprache, von Glagoliza und Lateinschrift, das sicherlich nicht nur im Kirchenbereich, sondern auch in anderen Kommunikationsformen existierte. Abschliessend kann also festgehalten werden, dass Kroatiens lateinsprachige und glagolitische Inschriften, von ihrer national- und kulturhistorischen Bedeutung einmal abgesehen, eine wichtige Quelle für die Untersuchung der Chronologie im kroatischen Mittelalter darstellen. Die Übereinstimmung im funktionalen und gedanklichen Sinne, die diese Denkmäler, wenn auch in verschiedenen Sprachen und Schriften abgefasst, unmissverständlich aufweisen, spricht für eine frühe und natürliche Aufnahme bestimmter “ lateinischer” Regeln und Formen in volkssprachliche epigraphische Dokumente. Die christliche Ära wurde in den Datierungsformeln kroatischer lateinsprachiger epigraphischer Denkmäler, urkundlicher und rechtlicher Quellen einerseits und glagolitischer und kroatisch-kyrillischer Inschriften, Urkunden und Statuten andererseits schon früh akzeptiert und verwendet. Das gilt auch für die Stile, die damals in mittelalterlichen Kanzleien, notariellen Büros, Kapiteln - vertrauenswürdigen Orten (loca credibilia) im Gebrauch waren. All das lässt dann auf eine chronologische Integration Kroatiens ins europäische, insbesondere abendländische Mittelalter schliessen. | ||
520 | |a Na temelju pojedinih epigrafičkih spomenika i diplomatičkih izvora pisanih latinskim jezikom (zaključno sa 14. stoljećem), kao i onih pisanih hrvatskim jezikom (s određenim primjesama staroslavenskoga/crkvenoslavenskoga) na glagoljici i hrvatskoj ćirilici (zaključno sa 15. stoljećem), autor raspravlja o kronologiji upotrebljavanoj na tim povijesnim vrelima pokušavajući utvrditi kronološki utjecaj prvospomenutih na one glagoljske i hrvatsko-ćirilične. Saznanja do kojih dolazi pokazuju kako je taj utjecaj bio jak, tj. prevladavajući, a što za rezultat ima samo jedan vid integriranosti Hrvatske u svijet zapadne, kršćanske Europe u srednjemu vijeku. | ||
546 | |a HRV | ||
690 | |a 6.01 | ||
693 | |a kronologija, datiranje, Hrvatska, Europa, srednji vijek, tropismenost, trojezičnost, glagoljica, hrvatska ćirilica, latinski i latinica |l hrv |2 crosbi | ||
693 | |a Chronology, dating, Croatia, Europe, Middle ages, Three Scripts and Three Languages in Croatian Middle Ages, Glagolitic alphabet/script, Croatian Cyrillic alphabet/script, Latin alphabet/script |l eng |2 crosbi | ||
773 | 0 | |t Historijski zbornik |x 0351-2193 |g 58 (2005), str. 39-52 | |
942 | |c CLA |t 1.01 |u 1 |z Znanstveni - clanak | ||
999 | |c 306686 |d 306684 |